3-stündige Tour in kleiner Gruppe durch die Geschichte von Prags Renaissance und die Barock-Gärten

Im Laufe der Geschichte haben die Gärten die soziale, politische und religiöse Perspektive der Zeit widergespiegelt. Obwohl sich diese Führung auf die Gärten der Renaissance und des Barocks konzentriert, gibt es auch gärtnerische Juwelen verstreut in der Stadt, die aus dem Mittelalter bis zur Neuzeit stammen, von abgeschiedenen Gärten zu weitläufigen malerischen Wundern.
Zu den Höhepunkten der Gärten des Renaissance-Zeitgeists zählen der Königliche Sommerpalast Belvedere, der von Ferdinand I als Geschenk für seine Ehefrau Anna in Auftrag gegeben wurde, obwohl sie seine Vollendung nicht erlebte. Eines der Reliefs stellt Ferdinand dar, wie er seiner Frau galant eine Blume aus den königlichen Gärten um den Palast schenkt. Entworfen von der Italienerin Paola della Stella wird er oft als das schönste Bauwerk der Renaissance außerhalb Italiens beschrieben. Vor dem Lustschloss befindet sich ein Giardinetto mit dem so genannten Singenden Brunnen, der im Jahre 1564 aus Glockenguss gefertigt wurde, sodass er durch das in die Schüssel tropfende Wasser schwingt oder „singt“. Unser Spaziergang geht durch das Feigenhaus und die Orangerie, wo zum ersten Mal in Mitteleuropa Feigen, Mandeln, Orangen und Zitronen angebaut wurden. In Richtung des westlichen Endes betrachten wir, wie Tulpen, bisher in Europa unbekannte Blumen, als ein exotisches Geschenk vom türkischen Sultan von Konstantinopel in die königlichen Gärten eingeführt wurden. Die Knollen wurden später nach ganz Europa exportiert, u. a. in die Niederlande, wo sie letztendlich außergewöhnliche Beliebtheit erlangten und zum Einbruch der Tulpenmanie führten, der Spekulationsblase von Tulpenknollen in den 1630ern!
Wir bewundern den Hirschgraben, bevor wir durch die Burghöfe gehen und die Stiertreppe zu den Südgärten hinabsteigen. Wir gehen den Hügel hinunter durch eine Sammlung von schönen Terrassengärten unterhalb des Schlosses. Am Fuße des Hügels befindet sich der atemberaubende und großartige Wallenstein-Garten mit seinen Albino-Pfauen, der Grottenmauer und den mythischen Brunnen. Hier erfahren wir nicht nur mehr über den Übergang vom Klassizismus der Renaissance zu barocken Philosophien, sondern auch über das dramatische Leben des Gartenbeauftragten, Albrecht von Wallenstein, der als Oberbefehlshaber der Armeen des Habsburger Reichs meteorisch Ruhm erlangte, nur um von seinem misstrauischen Kaiser für die politische Macht, die er durch seine Siege im Dreißigjährigen Krieg erlangte, ermordet zu werden.
Als elegantes Ende führen wir Sie zum Vrtba-Garten, einem versteckten Juwel eines barocken Mauergartens aus dem Jahr 1720 auf der Kleinseite (Mala Strana), das Besucher von Prag selten sehen, obwohl es einen erleuchtenden Einblick in das Leben des Adels im 18. Jahrhundert und die Ästhetik des barocken Landschaftsbaus bietet. Wenn Sie bis zum Hof ganz nach oben mit seinem Meeresgrotto gehen, werden Sie auch durch einen wunderschönen Ausblick auf das Prager Stadtbild belohnt.